Innere Unruhe - was tun?
5 praktische Selbsthilfe- Übungen für deinen Alltag
Innere Ruhe … innerer Frieden … das ist das Gefühl, mit dem ich gerne durch den Tag gehen möchte.
Entspannt, gechillt und am besten noch gut gelaunt. Du auch?
Die Realität sieht aber manchmal anders aus: angesichts meiner stets gut gefüllten To-do-Liste und all den zusätzlichen ungeplanten Dingen (so eine Frechheit, liebes Leben!) stellt sich bei mir immer mal wieder das Gefühl innerer Unruhe ein.
Ein Gefühl, das einen echt verrückt machen kann!
Die Anzahl der Menschen, die sich häufig angespannt, gehetzt, gereizt und unruhig fühlen, ist groß. Die letzten 2 Jahre und die Flut an negativen Nachrichten haben das nicht besser gemacht.
In diesem Artikel liest du, welche Definition es für innere Unruhe gibt. Du erfährst, woher sie kommen kann und welche deiner Gewohnheiten Nervosität verstärkt. Ich habe 42 Frauen befragt, wie sich innere Unruhe anfühlt. Die Vielfalt der Antworten wird dich vielleicht genauso überraschen wie mich.
Am Ende des Textes findest du 4 grundlegende Strategien, was du bei innerer Unruhe tun kannst + 5 praktische Selbsthilfe-Übungen für den Alltag,.
Was ist innere Unruhe?
Innere Unruhe ist das äußerst unangenehme Gefühl, ständig angespannt und innerlich aufgewühlt zu sein. Du kannst es auch als “aufgeregt sein” beschreiben. Nicht immer gibt es einen greifbaren Grund. Innere Unruhe ist eng mit der Unfähigkeit verknüpft, dich richtig zu entspannen – dafür fehlt dir die nötige Ruhe und Gelassenheit.
Für mich ist es das Gefühl, nicht stillsitzen zu können, mich nicht konzentrieren zu können, Hummeln im Hintern (Entschuldigung!) zu haben, nur sind die Hummeln nicht im Hintern, sondern im ganzen Körper.
Besonders schlimm war es bei mir vor ein paar Jahren kurz vor meinem Burnout. Meine Inbox quoll über und jede neue Nachricht meines Chefs verstärkte das nervöse Gefühl in meinem Körper. Dann war ich unfähig, Dinge in meiner gewohnten Geschwindigkeit abzuarbeiten. Das komische Vibrieren in mir drin, das Gefühl unter Strom zu stehen, lähmte mich. Am liebsten wäre ich davon gelaufen.
Unruhe ist der ärgste Dämon im Leben.
(Berthold Auerbach)
Was ist der Grund für innere Unruhe, woher kommt sie?
Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber mir hilft es oft schon zu wissen, woher ein bestimmtes Gefühl oder Symptom kommt. Wenn ich mich seltsam fühle, schaue ich also wahlweise in meinen Menstruationskalender (aha, es ist PMS!), in den Mondkalender (ach so, es ist Vollmond) oder den Maya Kalender (klar, es ist Portaltag) 😉
Als ich vor ein paar Jahren also anfing, dieses eklige Gefühl der inneren Unruhe erstmalig zu spüren, wollte ich also wissen, warum ich innere Unruhe spüre.
Hatte es was mit den beginnenden Wechseljahren zu tun? Dafür war ich doch eigentlich noch zu jung! Hatte ich eine Krankheit oder Vitaminmangel? Oder kam es von meiner Doppel- und Dreifachbelastung als Team Managerin, Zweifachmama und Partnerin?
Also griff ich sofort zu meinem Smartphone und gab in Google ein:
Wie entsteht innere Unruhe?
Wie schön! So eine große Auswahl an Gründen für innere Unruhe! (Ironie lässt grüßen.)
Einige Gründe für innere Unruhe sind:
- hohes Stressniveau (unbewältigter Stress)
- Reizüberflutung im Alltag
- kreisende Gedanken
- konkrete Stresssituationen (Prüfungsangst, Bewerbungsgespräch …)
- organische und psychische Ursachen, z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Lungenembolie, Herzneurose, Depressionen, Angststörung und weiteres
- Hormonumstellung in den Wechseljahren
- Vitaminmangel
- Unterzuckerung
- niedriger Blutdruck
- bestimmte Medikamente.
Zusätzlich gibt es einige Gewohnheiten, die Unruhe, Nervosität und Unwohlsein verstärken können:
Wie fühlt sich Innere Unruhe an?
Als ich die Frauen in einer Facebook Gruppe vor kurzem danach gefragt habe, wie sie innere Unruhe empfinden, überraschte mich die Vielfältigkeit der Antworten und Symptome:
"Kribbeln im Brustkorb, Gefühl des Herzrasens, jedoch ohne erhöhten Puls oder Blutdruck, fast wie ein Flattern manchmal. Konzentrationsschwierigkeiten, Gedankenflut."
"Das Zentrum meiner Unruhe liegt im Brustkorb. Es fühlt sich an, als würde das Herz hin und her fliegen wie ein kleines Vögelchen, das eingesperrt ist. Ich möchte etwas tun und kann nicht. Inneres Zittern, Herzklopfen, Nervosität".
"Meine Gedanken, die immer arbeiten. Und das Gefühl, nicht ruhig sitzen zu können. Konzentrationsschwierigkeiten.
Das ist ein Gefühl zum verrückt werden, ich bin zapplig, habe Angst."
"Es ist bei mir, wie ein inneres Zittern. Nicht zur Ruhe zu kommen, das Gefühl ein Duracellhäschen zu sein ...Ich würde es auch wie ein Vibrieren beschreiben … So als stehe ich unter Strom."
Jeder Mensch erlebt innere Unruhe also ein wenig anders. Die Unfähigkeit sich zu entspannen, starke Nervosität und Rastlosigkeit sind verbindende Faktoren.
Oft wird die seelische Anspannung von körperlichen Symptomen begleitet: Du kannst anfangen zu schwitzen, dein Herz klopft ungewöhnlich stark, du zitterst, fühlst dich schwindelig, benommen oder schwach. Menschen, die innere Unruhe eher als Angst wahrnehmen, können zusätzlich unter Atemnot, Hitzewallungen, Beklemmungen oder Übelkeit leiden.
Einige Menschen spüren innere Unruhe nur in bestimmten Lebenssituationen, andere leiden ständig darunter, sind gereizt, schlafen schlecht(er), fühlen sich ungeduldig und unaufmerksam.
So ziemlich jeder will wissen, was er / sie gegen innere Unruhe tun kann.
Nur in einem ruhigen Teich spiegelt sich das Licht der Sterne.
(Chinesisches Sprichwort)
Was kannst du konkret gegen innere Unruhe tun?
4 grundlegende Strategien
Du weißt nun also, was innere Unruhe ist, woher sie kommen kann und wie unterschiedlich sie sich anfühlen kann.
Doch wie wirst du ruhiger? Was kannst du bei innerer Unruhe tun?
(Bitte gehe zum Arzt, wenn die innere Unruhe nicht durch eigene Maßnahmen verschwindet, länger andauert und/oder von weiteren körperlichen oder psychischen Beschwerden begleitet wird. Steckt keine Erkrankung hinter deinen Beschwerden, kannst du selbst einiges tun, um zur Ruhe zu kommen.)
1. Mache Stressbewältigung zu deiner Priorität
Stress nimmt einen immer größer werdenden Raum in unserem Alltag ein. Vielleicht hetzt auch du von Termin zu Termin, von Meeting zu Meeting, arbeitest hektisch deine To-do-Liste ab, checkst deine Nachricht auf den diversen Kanälen.
Und egal wie sehr du dich anstrengst: Die Arbeit scheint einfach kein Ende zu nehmen. Abends fällst du erschöpft ins Bett und morgens wachst du schon mit nervöser Unruhe auf. Die Balance aus Anspannung und Entspannung stimmt nicht mehr. Dauerstress stellt sich ein.
In diesem Fall gilt: mach Stressbewältigung zu deiner Priorität.
Wie hab ich es neulich bei Gina Schöler vom Glücksministerium gelesen:
„Wir sind nicht dafür gemacht, 24 Stunden am Tag durchzupowern. Unser Körper, unser Nervensystem braucht es, ab und zu auch mal runterzufahren“.
Anhand des Stress-Tests kannst du zunächst einmal herausfinden, wie es um dein Stressniveau aktuell bestellt ist. Und wenn du magst, können wir dann zusammen in einem Kennenlerngespräch beleuchten, ob und wie dir eins meiner Angebote helfen kann.
Hast du Sorge, auf einen Burnout zuzusteuern? Lese hier, wie du das erkennst.
2. Nutze und lerne von der Kraft der Natur
Hast du schon mal einen gestressten Baum gesehen, der an innerer Unruhe leidet? Nein? Vielleicht ein unruhiges, aufgewühltes Blümchen? Auch nicht? Okay— Spaß beiseite. Die Natur kann in vielen Dingen unser Vorbild sein. Dafür, dass manche Dinge sich nicht beschleunigen lassen, sondern einfach ihre Zeit zum Reifen und Wachsen brauchen. Dafür, dass es Zeiten der Aktivität gibt und Zeiten des Ausruhens.
Beobachte mal einen Hund: nachdem er sich beim Spaziergang oder Spiel ausgetobt hat, zieht er sich in sein Körbchen zurück und macht ein Nickerchen. Blumen öffnen ihren Kelch tagsüber und nachts sehen sie aus, als ob sie schlafen.
Ein genussvoller Spaziergang im Freien, bei dem du all deine Sinne einsetzt, kann dir dabei helfen, Unruhe und Stress abzubauen. Und das, indem du einfach nur Gräser, Blumen, Bäume oder Tiere bewusst beobachtest, deinen Blick achtsam schweifen lässt und die Natur mit allen fünf Sinnen wahrnimmst.
Die Bratman et al. Studie (Stanford University) ergab, dass Spazierengehen in der Natur das Grübeln reduziert, Blutdruck, Puls und Stresshormone gesenkt werden.
Als besonders heilsam gilt das Waldbaden. Dafür sorgen vor allem Terpene (Duftstoffe, die die Bäume zur Kommunikation nutzen), die wir über Haut und Atmung aufnehmen.
3. Bewege dich ausreichend
Wenn ich in einem Artikel lese, dass Bewegung gesund ist, habe ich den Impuls zu gähnen. Denn DAS ist ja nun wirklich keine Neuigkeit.
Und dann denke ich: es zu wissen, hilft nur leider nichts, das Machen ist ja die Kunst! (Jetzt muss ich insgeheim schmunzeln, denn DAS ist genauso wenig eine Neuigkeit).
Und jetzt? … könnte ich erwähnen, dass die Tiny - Habits - Methode (= eine innovative Methode, um Gewohnheiten zu ändern) eine fantastische Möglichkeit ist, mehr Bewegung in deinen Alltag einzubauen. Eine meiner Tiny Habits Kolleginnen, Kerstin Goldstein, hat sich darauf sogar spezialisiert. Ihre Kernaussage lautet: Du kannst dich überall bewegen, du musst nur die Gewohnheit aufbauen, es auch zu tun.
Früher war ich ein Couchpotato und ein Bewegungs-Legastheniker. Im November 2021 hat Kerstin mich dazu in ihrem Podcast interviewt und ich erzählte ihr, dass ich inzwischen regelmäßig spazieren gehe,
2x pro Woche Pilates mache, im Winter auf meinem Trampolin springe und im Sommer schwimmen gehe. Und ich spüre ganz deutlich, welch positiven Effekt die Bewegung auf meine innere Unruhe hat. Sie ist stark zurückgegangen. Also, was ist dein nächster winziger Schritt, um dich mehr im Alltag zu bewegen?
4. Lerne eine Entspannungsmethode
„Die Unruhe weg zu meditieren” halte ich persönlich für Unfug*. (Sorry! Als Meditationslehrerin bin ich natürlich Meditationsfan und meditiere (fast) täglich. Nur eben nicht bei innerer Unruhe.)
Denn wenn du dich fühlst wie unter Strom und ohnehin nicht still sitzen kannst, nützt auch das schönste Meditationskissen unter dem Zitronenbaum nichts. Viel zu unruhig ist der Geist und viel zu hibbelig der Körper. Aber: nach einer Runde Bewegung ist Entspannung eine tolle und so oft vernachlässigte Hilfe.
Genau wie bei der Bewegung hilft auch hier nur eins: ausprobieren.
Ich habe so einiges getestet:
Fantasiereisen, geführte Meditationen, Qi Gong, Yoga, Autogenes Training, Atemübungen, progressive Muskelentspannung. Hypnose und Biofeedback möchte ich noch ausprobieren.
Falls du dabei Unterstützung benötigst und nicht weißt, wo du am besten anfangen kannst, melde dich gerne bei mir. Vielleicht passt etwas aus meiner Sammlung an kurzen Anleitungen oder ich kann dir eine Entspannungstrainerin vermitteln.
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Mein Fazit: Du kannst selbst etwas gegen innere Unruhe tun
Innere Unruhe ist ein häufiges Symptom, mit dem du nicht allein bist.
Du hast nun einen kurzen Überblick darüber bekommen, wie du innere Unruhe einordnen und was tu selbst tun kannst, wenn du betroffen bist. Du bist ihr also nicht mehr ausgeliefert, sondern kannst selbst etwas dagegen tun. Teile den Artikel gerne mit anderen Frauen, die von innerer Unruhe betroffen sind und schreib mir am Ende des Mini-Kurses, welche Übung dir am meisten geholfen hat.